„Gesellschaft der Ideen“

08.05.2023

Im Frühjahr 2020, als die Welt still stand, bin ich auf den Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gestoßen. Ein Wettbewerb, an dem jeder teilnehmen konnte, der eine Idee hat, die schlussendlich der ganzen Gesellschaft zu Gute kommt. 

Damals wurden über 1000 Beiträge eingereicht und alle Bürgerinnen und Bürger durften darüber abstimmen, welche 30 Ideen davon in die nächste Runde kommen sollen und mit einem Ideenpreisgeld zur Umsetzung ihrer Idee ausgezeichnet werden! Ich habe es mit meiner Idee zu nicht2sondern3 damals tatsächlich unter diese 30 Gewinner geschafft und konnte dann, dank des Ideenpreisgeldes, mein Manuskript für nicht2sondern3 zu einem Kinderbuch werden lassen. Durch die wundervolle Zusammenarbeit mit der Kinderbuchlektorin Anke Peterson und der Kinderbuchillustratorin Billy Bock ist nicht2sondern3 zu einem, wie ich finde, sehr tollen Aufklärungsbuch über das Down Syndrom geworden. Ich bin richtig stolz auf das Ergebnis und halte nun ein Buch in den Händen, dass nicht nur unsere Familiengeschichte widerspiegelt, sondern auch ganz konkret das Down Syndrom kindgerecht erklärt. Die Zusammenarbeit mit Anke und Billy war ganz wundervoll und harmonisch! Tatsächlich haben wir uns bis heute noch nie „im richtigen Leben“ getroffen, immer nur über Videocalls oder Telefon. Daher freue ich mich umso mehr, dass Billy unseren Theodor anhand von Videos und Fotos so realistisch und einfühlsam dargestellt hat! Anke Peterson hat schon viele Sachbücher für Kinder lektoriert und daher habe ich sie damals als Lektorin ausgewählt. Nachdem ich den Tipp erhalten hatte, im Verband deutscher Lektoren eine Suchanzeige zu starten, erhielt ich zahlreiche Bewerbungen, was mich bei diesem speziellen Thema ganz besonders freute! 

In die nächste Runde des Wettbewerbs der „Gesellschaft der Ideen“ zur praktischen Erprobung meiner Idee und der damit verbundenen wissenschaftlichen Untersuchung, bin ich dann trotz des tollen Konzeptes, das ich dafür mit der Uni Leipzig und der Uni Rostock erarbeitet hatte, dann leider doch nicht mehr gekommen…aber wer weiß vielleicht ergibt sich ja eines Tages noch einmal die Möglichkeit, auch dieses Konzept umzusetzen…

Aber warum denke ich eigentlich, dass meine Idee von einem Kinderbuch zur Aufklärung über das 

Down Syndrom schlussendlich der ganzen Gesellschaft zu Gute kommt?! 

Aufklärung beginnt für mich bei den Kleinsten…denn etwas, über das ich Bescheid weiß, macht mir keine bzw. weniger Angst…es lässt mich nichts unüberlegtes sagen oder tun, was andere unabsichtlich, aber vielleicht sogar nachhaltig verletzt…Aufklärung beginnt für mich nicht beim positiven Schwangerschaftstest auf dem Frauenarztstuhl, wenn es um den Bluttest geht der eine Aussage darüber treffen könnte, ob mein Kind Trisomie 21 hat…sondern Aufklärung beginnt für mich im Kindergarten bei kleinen Menschen, die noch keine Berührungsängste haben, die neugierig und unvoreingenommen sind…so wie wir es eigentlich alle sein sollten! 

Eine Gesellschaft, die sich aus Menschen zusammensetzt, die wissen was es für Unterschiede gibt und die keine Angst davor haben! Das ist für mich eine bunte Gesellschaft und Inklusion, die gelebt wird! 💙

Ach übrigens, dies war und ist bisher das einige mal in meinem ganzen Leben, dass ich einen Wettbewerb gewonnen habe!

Ira Nemeth

Herz und Hand von Rudolf & Regine.

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